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  • Ulan Bator

Der Jubilierende


Heute sind es genau sechs volle Monate, seit ich von zu Hause losgezogen bin. Mit dem Rucksack und unfassbar viel Gepäck stand ich vor der Tür und sagte allen aus meiner Familie auf Wiedersehen. Mit Respekt und Unsicherheit aber die Gewissheit habend, dass ich nicht so schnell wiederkommen werde.

Was hat sich verändert? Nun, aus anfänglich zwei Rucksäcken ist einer geworden. Dafür kam ein Jutebeutel für kurze Trips dazu. Den dummen Jungen, der sich vom Flughafentaxi oder der Host-Mom abzocken lässt, habe ich auch hinter mir gelassen. Ich denke ich bin etwas reifer geworden. Ich habe gelernt, mit verschiedenen Situationen umzugehen und oft schmerzlich erlebt, was es heisst, die direkten Konsequenzen des eigenen Handelns zu erfahren.

Gleich geblieben bin ich sicher in einem. Die unfassbare Fähigkeit etwas irgendwo hinzulegen und es dann nie wiederzufinden. Deswegen reise ich nie alleine. Zwei Köpfe sind besser als einer. *schmunzel*

Ich schenke mir zum halbjährigen Jubiläum einen unbeschwerten Schlendergang durch die Strassen, fühle mich bereit und sicher. Komme mit mir überein, das ich das Richtige tue und fange an, das hier und jetzt so richtig aufzusaugen um anschliessend auszuatmen, um das sich breitmachende Gefühl der Zufriedenheit, in vollen Zügen zu geniessen. Wer hätte gedacht, dass die Hauptstadt der Mongolei mal der Schauplatz dafür sein würde.

Morgen beginnen wir eine 7-tägige Reise in die Wüste Gobi. Was für eine Genugtuung. Fatma wird mich töten. Und Selina freut sich auf viele Einträge aus der Wüste. Wir organisieren den Trip übers Guesthouse. Die Karre steuern wir bei – das Ulan Bator Guesthouse noch weitere Kunden zum Benzinteilen und einen Fahrer, den wir noch nicht kennen.

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